Figuralchor

Musik und mehr... - immer gerne mit dem Figuralchor der Gedächtniskirche in Stuttgart

steht wieder auf dem Programm, und zwar am Samstag, 11.10.2025, 19:00-20:00 Uhr im Rahmen der Abendmusik in der Gedächtniskirche mit Nora B. Hagen als Solistin. Anlass ist die Einweihung des Emporenflügels. Der Eintritt ist frei, Spenden erfreuen.



-> Carus 40.287 - der Verlag fasst zusammen:
"1828, im Jahr seines frühen Todes, komponierte Schubert die Kantate Mirjam Siegesgesang op. 136 für Solo, Chor und Klavier; eine Orchestrierung war sicher geplant, kam aber nicht mehr zustande. Der Text Franz Grillparzers greift den biblischen Lobgesang der Prophetin Mirjam, der Schwester Arons, auf. Mirjam hatte ihn angestimmt, nach dem die Isareliten durch ein Wunder trocken Fußes das Rote Meer durchquert und so der Verfolgung durch den Pharao entgangen waren (2. Mose 15,20). Die Komposition kann als ein kleines Oratorium begriffen werden, in der Schuberts Beschäftigung mit den Oratorien Händels hörbar wird, was auch die heitere Stimmung der Kantate im Umfeld der doch eher düsteren Musik des späten Schubert ein wenig erklärt. Die Uraufführung im Januar 1829 hat Schubert nicht mehr erlebt."

(Diese gedruckte Ausgabe von Carus ist empfehlenswert. Eine digitale scheint es derzeit dort noch nicht zu geben. Wer hieran Bedarf hat, dürfte hier bei imslp fündig werden; es handelt sich um die von User "Matthieu" privat gesetzte Datei unter creative commons-Lizenz, ist also frei für den privaten Gebrauch. Sie enthält auch Taktziffern.)

Wenn man sich das Stück via Tutorial in Erinnerung rufen möchte (und synthetische Klänge dabei nicht scheut), wird man hier fündig: Bram van Leeuwen hat die Partitur "eingespielt" und auch die vier Chorstimmen mit geringfügiger Hervorhebung bereitgestellt. (Zu mehr taugt es freilich nicht: Es scheint keinerlei Agogik zu geben - das Tempo rauscht durch. Und bisweilen gibt es wohl auch deutliche Fehler (z.B. in der Bassstimme Takt 69-71, wo die Tonhöhe einfach einmal einen Ganzton verrutscht ist...)).

Wir haben dieses Werk schon einmal im Jahr 2019 bei gleich zwei Anlässen gegeben: Am 04.05.2019 in der Stiftskirche Stuttgart mit dem Stiftskantor Kay Johannsen am Klavier und Leonie Stauch als Mirjam (damals frisch gekürte Preisträgerin bei Jugend musiziert), und anschließend die Orchesterfassung von Franz Lachner mit L'arpa festante in Konzerten in der Evangelischen Michaelskirche Leonberg und natürlich "zu Hause" in der Gedächtniskirche Stuttgart.

Eine bemerkenswerte, weil glasklare Aufnahme ohne jeden Schnickschnack stellt der Arnold Schoenberg Chor, Wien, hier bereit: Solistin der Aufnahme aus dem Jahr 1997 ist Ruth Ziesak, am Klavier der damals gerade 43-jährige Andras Schiff; mehr zum etwas ungewöhnlichen, inzwischen durchaus traditionsreichen Arnold Schoenberg Chor findet sich hier oder direkt über dessen umfangreiche Homepage.