Vorab zur Kurzinfo über das Stück via Wikipedia.
Zum Hören, Mitsingen oder Üben, empfehle ich diese Aufnahme:
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Kammerchor Stuttgart unter Frieder Bernius mit den Solisten Ruth Ziesak, Helene Schneiderman, Christoph Pregardian, Gotthold Schwarz (und Jan Kobow und Adolph Seidel im Quintett).
I. Coro "Wie der Hirsch schreit"
II. Aria (S) "Meine Seele dürstet nach dir"
III. Recitativo (S) "Meine Tränen sind meine Speise" und S mit Coro "Denn ich wollte gern hingehen"
IV. Coro "Was betrübst du dich, meine Seele"
V. Recitativo (S) "Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir"
VI Quintetto (Solo STTBB): "Der Herr hat des Tages verheißen seine Güte"
VII. Schlusschor: "Was betrübtst du dich, meine Seele"
Wir singen aus der Carus-Ausgabe 40.072/03 (im aktuellen Druck dunkelblaues Deckblatt).
Für dieses Werk hat Carus übrigens ein Set Übungsdateien eingespielt.
Und für "Digitalsänger" gibt es hier eine recht ordentliche Digitalpartitur via imslp.
Immer gerne gesungen wird dieses kleine jugendliche Kabinettstückchen von Gabriel Fauré:
(Foto: aus dem nachstehenden Link.)
Der Canterbury Cantata trust stellt über diesen Link die Noten als pdf mit allen vier Stimmen gesondert ausgeschrieben frei bereit.
Eine recht gute Übersetzung des französischen Texts gibt es hier beim Verein cantus e.V. zur Förderung der Kirchenmusik mit Sitz in 33803 Steinhagen.
Dieses Werk wird in verschiedenen Varianten gegeben; eine davon ist die kurze a capella-Version, die wir im Gottesdienst am 06.07.2025, 10:00 Uhr in der Gedächtniskirche zur Verabschiedung von Pfarrerin (und Chorsängerin) Barbara Wenzlaff singen.
Von dieser "einfachen" Fassung gibt es gar nicht so viele Aufnahmen, aber ein recht gut gemachtes Tutorial, und zwar auf dem Youtube-Kanal von Erich Peisz, der sich (unter vielen anderen) dieses Stücks angenommen und fünf Übungsvorlagen kreiert hat, und zwar mit einer Hervorhebung für die jeweiligen vier Chorstimmen S/A/T/B und einmal mit allen vier Stimmen gleichsam nebeneinander.
Dieses Video gibt beispielhaft die Altstimme im Vordergrund wieder:
Der Titel des Oratoriums ist kein zufällig gewählter, sondern "Die letzten Dinge" ist ein zentraler theologischer Fachbegriff der Eschatologie - es geht um "Tod, Gericht und Himmel bzw. Hölle".
Einen ausgesprochen gelungenen, und weit über das nachfolgende Zitat hinausgehenden Überblick über das Werk von Louis Spohr, insbesondere in musikalischer Hinsicht, gibt hier Lion Gallusser, der Intendant der Zuger Sinfonietta anlässlich einer Aufführung mit dem Chor Audite Nova Zug im April 2025 (Auszug):
"Zuversicht und Hoffnung statt Weltuntergang
Louis Spohrs Chorwerk «Die letzten Dinge» von 1826 erzählt von etwas eigentlich Furchteinflössendem, das aber seinen Schrecken verliert und stattdessen Hoffnung sowie Zuversicht ausstrahlt. Die Rede ist von der Apokalypse, vom Weltenende bzw. vom Jüngsten Gericht, das dem Werk zugrunde liegt und ihm auch den Titel («Die letzten Dinge» [auf Erden]) verlieh.
Er führt weiter aus:
"Das Konzertpublikum erlebt nun aber bei Weitem nicht ausschliesslich die Grässlichkeit des Jüngsten Gerichts und von dessen Vorläufern (dies in den Abschnitten 3 und 4, vgl. auch Struktur unten). Ganz im Gegenteil erhält dies alles nur wenig Raum, wohingegen der Trost und mehr noch die freudige Erwartungshaltung des in seiner Vergänglichkeit gefangenen
Menschen auf ein Leben nach dem Tod im Zentrum des Interesses stehen. Diese optimistische Grundhaltung zeigt sich vor allem in der überwältigenden Darstellung der himmlischen Grösse und Kraft sowie der Erlösungstaten Christi (Abschnitte 1 bis 2) sowie in der neuen Welt Gottes, die nach der Apokalypse auf uns wartet (Abschnitt 5). ..."

Übersicht aus: Lion Gallusser, wie oben angegeben.
Und wie gesagt: Dieser Text ist insgesamt wärmstens zu empfehlen.
Zum genannten Konzert wurde zudem ein Programmheft erstellt, in dem auch der gesamte Text samt biblischen Quellenangaben, überwiegend aus der Offenbarung des Johannes, dem letzten Teil des Neuen Testaments, abgedruckt ist. Er lässt sich hier gut lesen und ist auch mit dem o.g. Aufbau verknüpft.
Noch einmal der Link zu Louis Spohr bei Wikipedia, ein sehr schöner Überblick über Leben, Werk und Bedeutung.
Und wer gerne Podcasts oder ähnliches hört, mag möglicherweise dieses Format:
Treffpunkt Probenraum, Gespräche über Musik: Achim Zimmermann, Direktor der Berliner Singakademie und Thomas Otto unterhalten sich über Louis Spohr (1784-1859), Die letzten Dinge:
(Autostart beim eigentlichen Gesprächsbeginn 1:50'; und wer gerade die Bibel nicht griffbereit haben sollte, findet hier den im Gespräch mehrfach angesprochenen Text der Offenbarung des Johannes insgesamt).Zum Hören und Mitsingen (Audiolinks).