Ich muss offen zugeben: Als ich Alex zum ersten Mal von "Melismen" reden hörte, war das für mich reines "Fachchinesisch", das auf der Liste der nachzuschlagenden Begrifflichkeiten landete.
Aus dem Zusammenhang ließ sich freilich schon erahnen, was dahinter steckte und immer wieder angestrebt wird, nämlich seine Idee von Klang und Qualität der Tongebung:
Auch bei übergebundenen Silben oder Vokalen soll der Klang der Stimme nicht auf jedem neuen Ton neu aufgebaut werden, sondern quasi wie unter einem langen Bindebogen kontinuierlich gestützt dahingleiten. Umgekehrt werden damit Akzente, die den musikalischen Gedanken unterbrechen könnten, auf den einzelnen Noten vermieden, im Extremfall von Koloraturen natürlich erst recht das berühmt-berüchtigte "Hecheln" von Passagen.